24. Januar: Ein schöner Tag!

Zunächst einmal: Vergesst meinen Schmarrn von gestern, von wegen grauem Mäntelchen und so! Die Sonne hat mich von früh bis spät durch diesen Montag begleitet.

Und der bedeutete – zusammen mit Carlo – zunächst eine Zimmermädchen-Aufgabe in der 4 (ein sehr schönes Apartment; und das mit der besten Küche). Danach war ein Spaziergang mit Brodie am Mont Canisy geplant. Oliver und ich haben (ich gebe zu: auf meine Initiative hin) aber zunächst bei Maison du Monde eingecheckt. Danach erst sind wir spaziert. Und dann haben wir die frühe, schon etwas frischere Abendsonne vor dem Le Cyrano in Deauville genossen (wir saßen wirklich draußen – im Ernst). Zurück am Hotel hat der Tag uns noch einmal fest umarmt: Das Lichtspiel nach fünf am Meer war einfach spektakulär.

Was soll ich sagen? ­– Ein schöner Tag!

Une bonne journée!

Mont Canisy

Gute 100 Meter über dem Meer gelegen blickt man von hier auf die Küste, auf kleine Orte der Côte Fleurie, deren Belle-Epoque-Villen sich an den Strand drücken und wie Perlen aneinanderreihen, und auf das flache Marschland dahinter. Es gibt diverse Bänkchen, um diesen Blick zu genießen. Aber es gibt auch die alten „Beton-Bunker“ (so genannte Kasematten, also befestigte Gewölbe zum Schutz vor Artilleriebeschuss), die man erklettern und durchstreifen kann. Ein bisschen befremdlich das Ganze. Gerade dann, wenn man sich bewusst macht, dass in den zum Teil recht großen Kratern im Zweiten Weltkrieg tatsächlich Kanonen detoniert sind. Von hier aus sollten die Mündung und der Hafen von Le Havre gesichert werden. Und dennoch fühlt es sich richtig an, dass das zerklüftete Naturschutzgebiet mit seinen versteckten Pfaden und Gemäuern heute an diese dunkle Zeit erinnert.

Le Cyrano, Deauville

Oliver hat mich mit Arthur Van Colen, dem Patron des Cyrano, bekannt gemacht. Aus einer Gastro-Dynastie in Trouville stammend hat er sich 2021, mitten in Corona, mit seinem hübschen Tagescafé selbstständig gemacht. Es liegt an einer der belebtesten Straßen Deauvilles, blickt aber auf eine kleine Parkanlage mit altem Baumbestand. „Meine Gäste sind eine bunte Mischung: alt und jung, weniger gut und besser verdienend, aus allen Schichten“, erzählt der sympathische Vater zweier kleiner Kinder. Er öffnet sehr früh, weil viele auf dem Weg zur Arbeit (unter anderem die Jockeys aus dem Hippodrome) hier ihren ersten Kaffee trinken. Und auch mittags ist die gute Küche gefragt. Wirklich perfekt ist das Cyrano für einen After-Work-Drink oder einen kleinen Apero auf dem Weg nach Hause. Es schließt um 20:30 Uhr und dann geht auch Arthur zufrieden mit seinem Erfolg und seiner „super èquipe“ heim zur Familie.

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