Mein erster Abenteuertag beginnt mit unserem Abschied um 5 Uhr morgens. Ich schicke meine Lieben auf eine gute Heimreise und realisiere, dass ich jetzt alleine bin. Aber halt: Das stimmt so ja nicht. Ganz im Gegenteil.
Denn um 10 Uhr ist Team-Meeting mit Carlo, Oliver und Marie-Thérèse. Mir schwirrt noch immer der Kopf, wenn ich an all die Informationen über Bettwäsche, Handtücher, Putzmittel und deren fantasievoll versteckte Lagerplätze denke … Und ich lege los: bewaffnet mit meinem übervoll mit Lappen und diversen Geheimwaffen im Kampf gegen jede Art von Schmutz (Tipp: Sponge Magique) befüllten Eimer, mit meiner kleinen Putzfrauenverkleidung (Kopftuch) und jeder Menge Anfangselan …
Ich darf hier aber ja zum Glück ehrlich sein: Mon Dieu! Ist das harte Arbeit! Ich ziehe meinen Hut nicht nur respektvoll vor dem ganzen Team hier im Haus, sondern vor allen Menschen, die sich ihren Lebensunterhalt mit schwerer körperlicher Arbeit verdienen.
Es wird sicher noch ein Weilchen dauern, bis ich wirklich mit allen Abläufen und Tricks vertraut bin. Und obwohl ich mich doch insgeheim für einen notorischen Sauberling halte, habe ich rasende Angst davor, den Ansprüchen der Hausherren nicht zu genügen. Was schon nach zwei Tagen Astrid-Einsatz klar ist: Ich muss dringend schneller werden. Während Marie-Thérèse (angeblich) in nur einer Stunde durch ein Apartment wirbelt (das danach tippitoppi ist – wie macht sie das?), war ich satte sechs Stunden in meiner Premieren-1 zugange. Puh.
Erste Zimmermädchen-Erkenntnisse:
Oliver setzt auf System! Die Gesetzmäßigkeiten dieses Systems reichen bis zur Landung der MÖVE auf den Qualitätshandtüchern in den Badezimmern. Für die korrekte Falttechnik habe ich drei Anläufe gebraucht – dabei ist Wäsche echt mein Ding …
Carlo hasst Haare: am Boden, im Bett, in Dusche, Waschbecken und sonst wo! Deshalb ist der Staubsauger sein bester Freund. Gut, dass meine Beziehung zu Staubsaugern auch sehr innig ist.
Marie-Thérèses Geheimnisse werde ich entschlüsseln, wenn mein Französisch besser ist.
Am Ende eines langes Mènage-Tages aber geht es jedem hier, einzig und allein darum, dass die Gäste sich wohl fühlen. Deshalb: Machen wir es gemeinsam schön und sauber: mit ganz viel Leidenschaft – und mit System, versteht sich. Los geht’s!
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