10. Februar: Yvette in Japan?

Vielleicht geht es Euch wie mir: Ich finde den Januar eine miese Möp. Zieht sich ewig. Gibt sich grau und kalt. Kann irgendwie nix. Der Februar dagegen kommt immer ein bisschen leichtfüßiger daher; manchmal hat er sogar schon eine leise Brise Hoffnung auf Frühling dabei. Und er hüpft in den jugendlich frischen Schritten des Jahres einfach zügig vorbei, der nette Kurze. Viel blumige Worte für eine einfache Tatsache:

Yvette ist angezählt!

Tatsächlich haben Yvette und ich nur noch eine knappe Woche in Trouville. Das fühlt sich seltsam an, aber irgendwie seltsam gut. Auf jeden Fall hat Astrid Holmes jetzt mal herausgefunden, woher Yvette eigentlich kommt: Sie arbeitet als Kellnerin (aber eben mit dem berühmten schwarzen Rock und dem weißen Rüschenschürzchen darüber) in der BBC-Britcom `Allo `Allo! aus den 80er Jahren. In England ist sie ebenso bekannt wie in Frankreich. Nur in Deutschland wurde die Erfolgsserie, die durchaus in Monty-Python-Tradition steht, nicht wirklich gut rezipiert – dabei geht es darin nicht nur um doofe Deutsche in der Zeit des 2. Weltkriegs: Hier, in einem kleinen französischen Dorf, das unter deutscher Besatzung steht, sind alle Nationalitäten in die gängigen Klischee-Kostüme gesteckt. Alle sind Gauner und Idioten zugleich. Kurz: Résistance und Running Gags. Tja, und meine Namensvetterin? Nehm ich jetzt einfach mal als Kompliment. Außerdem mag ich Yvette.

Und weil es absolut keine Überleitung zum nächsten Thema gibt, spare ich sie mir auch einfach und erzähle direkt noch von unserem schönen Abend gestern:

Kristina und Thomas (die Netten aus der 2, die jetzt doch Namen bekommen) haben Carlo, Oliver und mich zum Japaner in Trouville eingeladen. Klingt irgendwie schräg, gell! War aber ein echt tolles Erlebnis. Weil: Ein wunderbarer Ort. Modern und stylisch, mit maßvoll asiatischen Anklängen ebenso wie mit herrlich wilden Mustertapeten. Und weil: Eine ziemliche Überraschung für mich als Nicht-Fisch-Freundin. Denn das war schlicht fantastisches Essen – höchst appetitlich auf tollem Porzellan präsentiert (ich konnte meine zuckenden Langfinger mal wieder nur schwer zurückhalten) und wirklich gut. Kristina und Thomas kennen die japanische Küche und hatten ein herrliches Assortiment von Köstlichkeiten (ich glaub, es waren mehr als sieben) für uns ausgesucht: Für Eure Großzügigkeit und Gesellschaft möchte ich mich noch mal sehr herzlich bei Euch bedanken!

Ja – und weil ich die „Trouvillains“ für meinen Blog alle kriege, durfte ich mich noch kurz mit dem Patron Tony unterhalten. Er ist ein gutaussehender, supersympathischer Gastrotyp durch und durch, hat sich die Restaurants und Küchen auf der ganzen Welt angesehen, ein großartiges Team zusammengestellt und erst im Sommer 2021 – unter schwierigsten Corona-Bedingungen – das Xaka gegenüber des Casinos, also in bester Lage, eröffnet. Ursprünglich ganz aus dem Süden, aus Bayonne, stammend, hat auch Tony sich in Trouville verliebt und sich mit dem Sohn eines der großen Fischhändler vom Markt zusammengetan. Eine gute Idee und eine gute Allianz. Ich drücke ganz fest die Daumen für viele glückliche Gäste, die Euer Essen so schätzen werden wie wir! Schön war das:

 

Yvette en Japon!